Ferruccios Zigarre

Im September 2011 verbrachten wir mit unseren Lamborghini einen Nachmittag in Renazzo, dem Geburtsort von Ferruccio Lamborghini. Fünf Wagen parkten auf dem zentralen Platz vor der Kirche. Nach leckerem Mittagessen in einem Restaurant in der Nähe saßen wir noch gemütlich bei unseren Autos und ließen die Zeit mit Nichtstun verstreichen. Eine ältere, gut gekleidete Dame kam vorbei und sprach mich auf italienisch an. Dieses Gespräch möchte ich hier aus meiner Erinnerung wiedergeben.

Die Dame ist mit Ferruccio zur Schule gegangen, beide kennen sich seit Kindestagen. Vor langer Zeit - es muss 1966 gewesen sein - traf sie Ferruccio in Renazzo zufällig auf der Straße.

Er sprach sie an, es folgte ein Smalltalk, nach welchem er sie zu sich nach Hause einlud, da er ihr gerne etwas Besonderes zeigen wolle. Sie erwiderte, dass sie verheiratet sei und sofort wurde ihr Gatte ebenfalls eingeladen.

Wenige Tage darauf erschienen die Geladenen im Hause von Ferruccio, sie wurden freundlich empfangen. Ferruccio war bester Dinge und nahm sich eine Zigarre.

Die Zigarre wurde von ihm korrekt angeschnitten und gleich angezündet. Er begann voller Genuss zu rauchen und grinste hierbei Über beide Ohren.

Nach einigen Zügen ließ er die Zigarre ausgehen. Als die Zigarrenglut komplett erloschen war, bedeutete Ferruccio, dass er jetzt seinen G�sten etwas zeigen möchte. Hierfür nahm er die Zigarre, stellte das stumpfe Ende senkrecht auf einen waagerechten Abschnitt einer Haube eines Miura. Ferruccio setzte sich in den Wagen und griff zum Zündschlüssel.

Der Motor sprang sofort an und ..... die Zigarre blieb stehen, sie fiel nicht um! Ferruccios Grinsen verstärkte sich deutlich.

Die Dame kam bei ihrer Erzählung selbst auch nicht mehr aus dem Grinsen heraus, wünschte uns weiter viel Spass mit unseren Boliden und verschwand genauso schnell wie sie aufgetaucht war.

UNBEZAHLBAR



Olaf (olaf [at] lccg.de)

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